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D’Kammer - B&B und Guesthouse

Ein nachhaltiges Umbauprojekt in einer schwäbischen Althofstelle

Das Gästehaus D'Kammer liegt in der Althofstelle neben dem Roten Haus der HeimatUnternehmer Michael und Julia Staudinger
Alt und neu gehen hier Hand in Hand: Das B&B und Guesthouse "D'Kammer" von Julia und Michael Staudinger
© Daniel Delang/Initiative HeimatUnternehmen
Ein alter Hof braucht Liebe, ein Konzept und eine neue Nutzung
Doch hier ist es etwas anders, denn das ländliche Ruhestündchen gehört nicht exklusiv nur den Hausherrn, sondern ist Teil der ländlich-lässigen Bed- und Breakfast-Kultur der „Kammer“. „D’Kammer“ heißt das Gästehaus, das Familie Staudinger in der Hofstelle eingerichtet hat.

„Es ist tatsächlich wie in einem Café“, sagt Michael Staudinger, der Hausherr, über seinen Lieblingsplatz auf der Bank. „Sehen und gesehen werden.“ Er, zeitweise ein Globetrotter, schätzt den dörflichen Charakter, den die Staudingers mit ihren Gästen teilen. Denn die alte Hofstelle, mit der Hausherrin Julia Staudinger aufgewachsen ist, hat sich zu einem veritablen Designdomizil verwandelt, ohne ihren ländlichen Ursprungscharme zu verlieren. „Unsere Aufgabe ist es, neue Nutzungsformen zu finden, die dem Alten gerecht werden und so viel wie möglich von der Substanz bewahren,“ begründet Julia Staudinger, die in 7. Generation ihrer Familie für den alten Hof verantwortlich ist, ihre bedachte Herangehensweise.

Mit einem großen Ferienhaus im früheren Wohnteil und nun dem Umbau zu einem kleinen Café, zwei Ferienappartments und drei Studios im ehemaligen Wirtschaftsteil ist „d’Kammer“ ihrer bäuerlichen Kubatur treu geblieben, hat das Beste aus der früheren Nutzung bewahrt und sich doch dort, wo die zukunftsfähige Nutzung es braucht, zur Moderne gewendet. So kann das alte Bauernhaus, das schon im 17. Jahrhundert als eines der ersten 15 Häuser im Dorf erwähnt wird, weiter bestehen.

Umbauen mit dem, was da ist
Man könnte natürlich einfach entkernen und neu hochziehen, doch man kann auch ein Treppenhaus in das ehemalige Hochsilo des Bauernhofs einplanen, ein Café in der Arbeitstenne, die Sonnenterrasse im früheren Fahrsilo mit Süd-West-Ausrichtung vorsehen, die charmanten Holzstalltüren belassen und die im Umbau frei werdenden Materialien an anderer Stelle wieder verbauen, wie auch sonst bei der Wahl der Materialien und Produkte möglichst ökologische Kriterien angesetzt werden. Unter dem großen Widerkehr des Stadels richten die Staudingers neue Studios und Ferienappartments ein, die den Gästen das Gefühl von entschleunigtem Landleben geben. Und die davon erzählen, dass das Haus mit seinen Bewohnern und ihrer bäuerlichen Arbeit so gewachsen ist, wie es jetzt da steht. Eben ein bisschen verschoben, eben vor allem durch das Miteinander von Generationen geprägt, eben sehr sympathisch.

Das eigene Unternehmen in die Umgebung einbetten
Julia bietet den Gästen einen ganz persönlichen Service, wo sie mit saisonalen Zutaten kreativ und fein Frühstück bereitet. Sie kennt die Lieferanten der Produkte, die im nahen Umfeld von „d’Kammer“ entstehen. „Slow Food“, bewusst und hochwertig, ist ihr dabei wichtig, auch, dass sie erzählen kann, was sie warum heute gerade serviert. Und wer selbst gucken will, bekommt eine Wegbeschreibung zu Hof, Gemüsegarten, Bäcker oder Käserei, und einen schönen Gruß mit.

Julia und Michael beziehen die Umgebung in ihr Projekt „d’Kammer“ ein. Wer für sich bleiben mag, hat im weitläufigen privaten Gartengelände mit Obstbaumwiese und Kinderspielbereich viel Raum. Wer mehr vom Dorf und vom ländlichen Leben in Schwaben erfahren will, findet über der Straße das Schwäbische Bauernhofmuseum.

Auch die Iller, die unmittelbar am Grundstück entlang verläuft und immer einen Ausflug wert ist, ist ein guter Geschichtenerzähler, schließlich entspringt sie im nahen Gebirge und durchfließt das ganze Allgäu, von den schroffen Alpen bis zu den sanften Hügeln und weiten Feldern des Unterallgäus, wo „d’Kammer“ liegt. „Wir möchten unseren Urlaubsgästen etwas von der Schönheit unserer Heimat mitgeben, das hängen bleibt,“ fassen Julia und Michael Staudinger als HeimatUnternehmer ihre Motivation zusammen. „Das erfüllt uns sehr.“

Gut beraten für die nächsten Ausbauschritte
Julia und Michael Staudinger suchten den Kontakt zu HeimatUnternehmen, als sie den ersten Teil ihres Projekts „d’Kammer“ schon erfolgreich betrieben. Für die zweite Ausbauphase beriet HeimatEntwickler Christian Skrodzki die beiden besonders hinsichtlich Finanzierungs- und Markenentwicklung. Mit dem Blick von außen konnte er als Experte für Transformationsprojekte den Bauherrn wertvolle Anregungen geben.

„Mit ihrem Hofumbauprojekt zu einem attraktiven B&B und Guesthouse zeigen Julia und Michael Staudinger einen interessanten Weg in der Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude auf“, sagt Christian Skrodzki, HeimatEntwickler bei HeimatUnternehmen Bayern. „Ich begleite sie sehr gern dabei, ein Stück gewachsene Baukultur und ein Stück Heimat unternehmerisch bewahren und beleben zu können.“

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