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Gemeinsam Menschen stärken

Sozialpolitikerin Annemarie Hecker und HeimatUnternehmerin Elli Schreiner gründen Stammtisch für pflegende Angehörige in Niederbayern

Eine sehr alte Frau und eine junge blonde Frau stehen lächelnd nebeneinander
Zwei die sich verstehen: Sozialpolitikerin Annemarie Hecker und HeimatUnternehmerin Elli Schreiner
© heimatredaktion-isar-inn
Die Pflege eines Angehörigen ist eine große Herausforderung. Gerade in Familien auf dem Land ist das Thema relevant. Hier leben viele Generationen unter einem Dach und die Alten und Kranken werden im besten Fall daheim versorgt. Der Staat bietet einige Hilfen an, doch viele Menschen sind so beschäftigt mit sich und ihren Lieben, dass sie wertvolle Informationen gar nicht recherchieren können. Hier wollen Annemarie Hecker und Elli Schreiner ansetzen. Sie haben eine Selbsthilfegruppe für Pflegende Angehörige ins Leben gerufen. Das erste Treffen soll Ende Februar erfolgen. Die zwei Frauen engagieren sich schon lange sozial, jetzt haben sie zueinandergefunden und schaffen mit einem gemeinsamen Projekt ein wichtiges Angebot in der Region.
Annemarie Hecker war viele Jahre Landtagsabgeordnete und Bezirksbäuerin. Sie hat 1995 in ihrem Heimatort Arnstorf den Fachhauswirtschaftlichen Betreuungsdienst ins Leben gerufen. Betroffenen Informationen zu verschaffen war für die engagierte Sozialpolitikern schon immer ein großes Anliegen. „Es schmerzt mich, dass es so ein großes Informationsdefizit gibt. Immer wieder läutet bei mir das Telefon und die Menschen sind verzweifelt. Oft kann ich mit meinen Tipps weiterhelfen, doch ich möchte das Wissen, das ich mir erarbeitet habe jetzt einer jüngeren Generation weitergeben, die sich um den guten Austausch kümmert.“
Da ist Elli Schreiner die erste Wahl. Die junge Frau aus Falkenberg hat mit ihrer Familie und mit Unterstützung der Initiative HeimatUnternehmen zwischen Isar und Inn den eigenen Hof auf soziale Landwirtschaft ausgerichtet. Dafür gab es vor Kurzem den Preis für die Landwirtschaftsfamilie des Jahres von BBV und Landwirtschaftlichem Wochenblatt. Auf dem Anwesen „Weber Fünf“ gibt es Alpakas und Ponies, die therapeutisch eingesetzt werden, außerdem finden Kindergeburtstage und Seniorenbetreuungen statt.
Der großzügige Seminarraum ist rollstuhlgerecht. Und hier soll der regelmäßige Stammtisch der Pflegenden Angehörigen stattfinden. „Annemarie Hecker: „Uns ist es wichtig, dass es lockere Treffen sind, dass sich niemand verpflichtet fühlt, in einen Verein einzutreten oder feste Termine einhalten muss. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wertvoll die eigene Zeit ist, wenn es daheim Menschen zu pflegen gibt.“
Elli Schreiner ergänzt: „Wir wollen ein freiwilliges, niederschwelliges Angebot schaffen. Es soll eine herzliche Einladung sein an die Betroffenen. Bei uns können sie sich austauschen und Fragen stellen. Wir hoffen, dass wir ihnen helfen können.“ Eingeladen sind nicht nur Betroffene sondern auch Menschen, die sich für das Thema interessieren. Der Heimatort ist nicht relevant, auch Menschen außerhalb Rottal-Inns sind angesprochen.
Träger der Treffen sind der Bayerische Bauernverband und die katholische Erwachsenenbildung.
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