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Jeder Tropfen zählt

Aus der Fritteuse in den Tank

Verschiedene Akteure vor dem Altspeisefett-Sammelautomaten in Plankenfels
v.li. HeimatEntwicklerin Marion Deinlein, Umweltminister Thorsten Glauber, HeimatUnternehmer Hubert Zenk, Bayreuther Landrat Florian Wiedemann, Plankenfelser Bürgermeister Harald Wich und Kathrin Riedel vom Amt für Ländliche Entwicklung in Bamberg
© Adriane Lochner/HeimatUnternehmen Bayern
Fette und Öle, die in den Abfluss gekippt werden, führen zu hohen Reinigungskosten in den Abwasserrohren und in der Kläranlage. Zudem können Bürger nun einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung leisten. Denn aus einer einzigen 1,2-Liter-Flasche Altspeisefett kann klimafreundlicher Bio-Kraftstoff für 20 Kilometer gewonnen werden. Das Nachhaltigkeitsprojekt trägt den Titel „Jeder Tropfen zählt“ und wurde im Jahr 2017 ins Leben gerufen von HeimatUnternehmer Hubert Zenk gemeinsam mit der mittelfränkischen Firma Altfettrecycling Lesch GmbH und Co. KG, dem Mittelstandsverband abfallbasierter Kraftstoffe e.V. (MVaK). Das Projekt startete in den Städten Erlangen und Fürth sowie der ILE Jura-Rothsee.

Bundesweit erstes Pilotprojekt

„Jeder Tropfen zählt“ ist ein Pilotprojekt, das gefördert wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Denn die Sammlung von Altspeisefett ist zwar in der Gastronomie Gang und Gäbe, doch an die kleinteilige Sammlung von Privathaushalten hat sich noch niemand herangewagt. Die Initialzündung geschah eines Tages bei einem Treffen von HeimatUnternehmer Hubert Zenk und Heiko Lesch, Geschäftsführer der Altfettrecycling Lesch GmbH und Co. KG als sie sich darüber austauschten, wie sie mehr Nachhaltigkeit ins Wirtschaftsleben bringen könnten. Gemeinsam recherchierten sie, wie andere europäische Länder die Sammlung von Altspeisefett aus Privathaushalten handhaben. In Spanien, genauer im Baskenland, wurden sie fündig. Nach diesem Vorbild stellten sie Sammelautomaten auf, den ersten auf einem Supermarktparkplatz in Thalmässing. Mittlerweile sind es bereits 78 unter anderem in Fürth, Erlangen, Forchheim, Neumarkt und Eichstätt. Der erste Automat in Oberfranken steht seit März 2023 im Landkreis Bayreuth, genauer in der Gemeinde Plankenfels. Zur Einweihung kamen Plankenfelser Bürgermeister, Harald Wich, Bayreuther Landrat Florian Wiedemann sowie Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber.

Bürgerfreundliches Sammelkonzept

„Das Sammelkonzept ist relativ einfach, bedarf aber einer guten Informationsstruktur im Vorfeld“, erklärt HeimatEntwicklerin Marion Deinlein. Sie hat HeimatUnternehmer Hubert Zenk und die Gemeinde Plankenfels ins Gespräch gebracht und sich um einen reibungslosen Ablauf gekümmert. „Im Vorfeld haben alle Haushalte 1,2-Liter-Sammelbehälter erhalten, in die sie gebrauchte Frittier- und Bratfette einfüllen können“, erklärt die HeimatEntwicklerin. Über Infoveranstaltungen sowie Mitteilungen im Gemeindeblatt wurden Details kommuniziert, etwa, dass auch Öle von eingelegten Speisen wie Sardinen, Peperoni oder Schafskäse in die Behälter dürfen sowie Margarine und verdorbene oder abgelaufene Speiseöle. Was keinesfalls hinein darf sind Motoren- oder Mineralöle. Am Sammelautomaten können schnell und einfach die vollen Behälter gegen leere getauscht werden. „Wir wünschen uns, dass sich möglichst viele Bürger an dieser nachhaltigen Ressourcenwirtschaft beteiligen. Ziel ist es, dass bald noch weitere Sammelautomaten bei uns in der Region stehen“, erklärt Marion Deinlein.

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