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Mühlenhof wird Dorfmittelpunkt

Was für den Einzelnen nicht zu stemmen ist, schaffen viele

HeimatUnternehmen
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© HeimatUnternehmen
In der Mühle klappert es wieder
Im Rahmen einer sogenannten Public Private Partnership (Öffentlich-private Partnerschaft) und der Unterstützung durch das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz, in dem das Ressort Heimatunternehmen angesiedelt ist, wollen die Vereinsgründer zu denen auch Heimatunternehmer-Koordinator Alfred Wolf gehört, ihre ehrgeizigen Ziel verwirklichen. Vorsitzende des Bürgervereins ist die 22-jährige Alexandra Werner aus Hardeck. Sie ist ausgebildete Assistentin für Hotel- und Tourismusmanagement. Ihr Fernstudium zum Betriebswirt schließt sie im Frühjahr 2021 ab. Neben ihrer Tätigkeit als Vorsitzende ist sie auch die leitende Organisatorin für die vier Ferienwohnungen, die im restaurierten Hauptgebäude entstehen, für den Feststodl, und selbstverständlich für Dorfladen und Mühlenwirtshaus. Bevor Werner in die Heimat zurückkehrte, arbeitete sie zwei Jahre im Service und an der Rezeption in einem Hotel bei Donaueschingen.

Regionale Produkte

Zweiter Vorsitzender des Bürgervereins "Mühlenhof" ist Bürgermeister Franz Schöner, Schriftführerin Daniela Keller und Kassier Franz Freundl. Beisitzer sind Marco und Sabine Eckert, Daniel Kraus und Angelika Prandl. Alexandra Werner erklärt: "Wir wollen das Dorf wiederbeleben, einen Treffpunkt im Ort schaffen und die Möglichkeit schaffen, hier wieder Dinge des täglichen Bedarfs einzukaufen. Im Dorfladen, der "Dorfladl" heißen wird, sollen vorwiegend regionale Produkte zu bekommen sein, um die heimischen Anbieter zu unterstützen. Ein kleines Cafè soll integriert werden. Im ersten Stock der ehemaligen Hofstelle, die zuletzt von der Dorfjugend als Treffpunkt genutzt wurde, soll eine Wirtschaft entstehen. "Seit der letzte Lebensmittelladen geschlossen hat, gibt es nichts mehr zu kaufen in Mähring", sagt Werner. Im Dorfladen werde es künftig eine Kühltheke für Fleisch, und Wurst geben und man wolle auch verstärkt Brotwaren anbieten. Auch eine kleine Drogerieabteilung sei geplant. Das Geniale dabei sei, dass die späteren Kunden selbst mitbestimmen könnten, was sie hier einkaufen wollen. Auf Abobasis könne man mit einer Kundenkarte einkaufen.

Planungssicherheit durch Kunden

Das funktioniere in der Weise, dass sich der Kunde verpflichte, monatlich einen bestimmten Betrag einzuzahlen. Der werde auf der Karte gutgeschrieben und beim Einkauf wieder verrechnet. Für den Verein habe das den Vorteil, dass man eine gewisse Planungssicherheit habe, weil man genau wisse, was jeden Monat schon mal als feste Summe hereinkomme. Bei einer Veranstaltung beim Tag des offenen Denkmals im vergangenen Jahr im Feststodl, den übrigens jeder für private Anlässe mieten kann, hätten weit über 100 Personen Interesse an diesem Modell bekundet. Anfangs werden Alexandra Werner und weitere Mitglieder des Vereins hinter der Ladentheke stehen. "Allerdings wäre meine Traumvorstellung schon die, dass wir uns später einmal Angestellte leisten können", sagt sie. In den vergangenen zwei Jahren hat Marco Eckert die schon fast verfallene Mühle zusammen mit der Denkmalpflege saniert. Laut Wolf habe er von Anfang an gesagt, "ich mache das nicht alleine für mich, sondern ich will, dass der Ort dadurch belebt wird". Wolf erklärt, der Verein verstehe sich als Kultur- und Heimatpflegeverein. Derzeit laufen die Planungen für die Sanierung des Hofladengebäudes, die im Herbst beginnen soll. Auch werde aktuell am finanziellen Konstrukt gearbeitet. Es gebe mehrere mögliche Varianten, die etwa zwischen 300 000 und 500 000 Euro kosten würden. Aufgeteilt werde die Gesamtmaßnahme in verschiedene Bauabschnitte. Die Aufhübschung des Ortseingangs stehe dabei an letzter Stelle, die Errichtung des Abenteuerspielplatzes und des Hoflandens hingegen ganz vorne auf der Liste. Je nachdem wie es auch mit der Coronakrise weitergehe, könnte das "Mühlenladl" im besten Fall schon im Sommer kommenden Jahres seine Pforten öffnen.
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